rEvo Baugrößen

rEvo Rebreather - Typen und Konfigurationen 

 
Immer wieder taucht die Frage nach der Konfiguration eines rEvo Rebreathers auf und was genau enthalten ist.

Da für jede Bestellung der Rebreather mit den gewünschten Ausstattungsmerkmalen extra gebaut und getestet wird, kann man die Frage nicht pauschal beantworten.

 

Deshalb sollen an dieser Stelle die groben Auswahlmöglichkeiten für Dein persönliches rEvo III gezeigt werden.

(Diese Seite zeigt die groben Möglichkeiten für die Zusammenstellung eines rEvo III Rebreathers und ist kein Ersatz für eine kompetente Beratung bei einem rEvo Instructor oder dem Hersteller selbst !!!)

 

Zusammenstellung des "Wunsch-rEvo-Rebreathers"

     1. Allgemeine Punkte, die für jeden rEvo gelten

     2. Auswahlmöglichkeiten der Rebreather-Gehäuse-Größe

     3. Auswahlmöglichkeiten der Konfiguration


1. Allgemeine Punkte, die für jeden rEvo gelten
  • Die rEvo Rebreather gibt es mit und ohne CE - je nachdem was man haben möchte (in Europa wird ausschließlich die CE Version verkauft).
  • Die rEvo Rebreather lassen sich (fast) out of the Box tauchen  (fast heißt: man muss noch die Sauerstoffsensoren, die Batterien und 4 O-Ringe einsetzen und natürlich Atemkalk in die Kalkbehälter füllen.)
  • Die rEvo Rebreather kommen mit Schnellverschlüssen, mit denen man bequem auf der Hinterseite des Geräts die Sauerstoff- und die Diluentflasche an- und abklippen kann (Bild_00 – Bild_02),  sowie mit zwei zusätzlichen Schnellverschlüsse, mit denen man rechts und links von dem Gehäuse einen Akkutank und/oder eine Argonflasche befestigen kann.
  • Fertig montiert ist auch ein Wing und das "Backplate", wobei es sich bei dem "Backplate" um zwei anatomisch geformte Teile handelt, die mit einem Gummiüberzug gepolstert sind. Dadurch liegt das rEvo angenehm und stabil auf dem Rücken - ein extra Backplate ist nicht erforderlich!
  • Das rEvo kann genauso bequem angezogen werden wie eine normale Tauchflasche, da vorne keine Gegenlungen angebracht sind und auch keine "T-Stück" für die Atemschlauchführung.   


  • Die mitgelieferten Kalkkanister sind bei allen rEvo-Typen gleich groß und fassen alle dieselbe Menge Kalk - Somit sind auch die Kalkstandzeiten bei allen Modellen gleich lang. Natürlich wird die maximal mögliche Tauchzeit von der Physiologie des Tauchers beeinflusst.


2. Auswahlmöglichkeiten der Rebreather-Gehäuse-Größe
 
 
Hier sollte man sich Gedanken darüber machen, was für eine Gehäusegröße für einen selbst sinnvoll ist. Zu den Überlegungen gehören die eigene Körpergröße, die Frage, ob man viel mit dem Flugzeug verreist und dabei seinen Rebreather mitnehmen will und ob es eine Stahl- oder Titan-Ausführung sein soll (Das rEvo III Micro FT ist nur in Titan erhältlich und hat eine um einen Liter kleinere Gegenlunge).
Aktuell werden drei unterschiedliche Gehäusegrößen für das rEvo angeboten:
   a) rEvo III Standard  (Stahl oder Titan)
   b) rEvo III Mini         (Stahl oder Titan)
   c) rEvo III Micro FT   (Titan)

Das rEvo III Standard und das rEvo III Mini sind gleich breit und gleich tief (Dicke des Gerätes), nur dass das rEvo III Mini etwas kürzer als das rEvo III Standard ist. Das rEvo III Micro FT ist noch etwas kürzer, etwas schmaler und weniger tief als das rEvo III Mini.
Die genauen Maße der verschiedenen Gehäuse und die Gewichte können der Maßtabelle im Downloadbereich (PDF) des Herstellers entnommen werden.


 
Durch die Möglichkeit bei dem rEvo III Mini und Micro FT eine "Cheeseboard" heraus zu ziehen, können auch größere Menschen problemlos ein rEvo Mini oder rEvo Micro FT tauchen (Ich selbst bin 1,89m groß und tauche standardmäßig ein rEvo III Standdard, habe aber auch mit einem rEvo III Mini mit herausgezogener " Cheeseboard " keine Schwierigkeiten - weder bei der Lage im Wasser noch gibt es Rückenschmerzen.)

 
 
3. Auswahlmöglichkeiten der Konfiguration

Hier geht es jetzt um die inneren Werte des rEvo Rebreathers.
Grob ist erst einmal die Arbeitsweise des Rebreathers zu unterscheiden (mCCR, eCCR, hCCR) und der Typ (Analog oder Digital).
An dieser Stelle sollen nicht die Funktionsprinzipien von mCCR und eCCR Kreislaufgeräten beschrieben werden, deshalb nur eine kurze Zusammenfassung:

Grundsätzlich befinden sich die Sauerstoffsensoren im Einatembeutel hinter der zweiten Kalkpatrone - d.h. hinter der unteren Kalkpatrone. Die Bauelemente, die das Gas zuführen in der Ausatemgegenlunge vor der ersten Kalkpatrone, um eine möglichst gute Durchmischung der Gase zu gewährleisten.  
 
 

mCCR:
 
Mit einem mCCR rEvo Rebreather werden zwei rEvoDreams ausgeliefert, die je zwei Sauerstoffsensoren bedienen können (also maximal 4 Sensoren im System).
Die rEvodreams sind reine Anzeigegeräte, die den Sauerstoffpartialdruck im Display alternierend für jeden Sensor anzeigen und das HUD (Head Up Display) des rEvodreams steuern, das nach einer Ampellogik die aktuellen Partialdruckbereiche anzeigt. Bild_03 zeigt einen rEvoDream P und einen rEvoDream NG mit mit den zugehörigen HUDs. Der rEvoDream NG (NG = Next Generation) ist der letzte rEvodream der gebaut wurde, der eine Klopfcode-Steuerung hatte (Dieser wird nicht mehr verkauft). Der neue rEvodream P (P = Piezo) wird über ein Piezoelement gesteuert. Durch drücken (mechanische Kraft) auf dieses Element wird eine Spannung erzeugt, die als Schalter verwendet wird.     
Beide rEvodreams sind voneinander völlig unabhängig, so dass auch mit einem der beiden rEvodreams der Tauchgang beendet/abgebrochen werden kann, ohne den Loop verlassen und auf ein offenes System wechseln zu müssen.
Auf Bild_04 sieht man das ADV (Automatic Diluent Valve) und das Orifice (Konstante Sauerstoffdüse), das mit ca. 0,8 l/min Sauerstoff ins System einspeist.
Bei diesem Typ ist alles analog - d.h. die rEvodreams messen, wie viel Spannung (mV) an den Sauerstoffsensoren anliegen und rechnen diese in die Sauerstoffpartialdruckwerte um.  Diese Werte zeigen die rEvodreams dann über das Display und das HUD an. 
 
 
 
eCCR:
 
Im Unterschied zu der mCCR Variante, gibt es bei einem reinen eCCR immer einen Controller, der ein Magnetventil zur Sauerstoffeinspeisung steuert. Der Taucher teilt diesem Controller den  gewünschten Sauerstoffpartialdruck mit und der Controller überwacht anschließend selbstständig den Sauerstoffpartialdruck im System. Er speist bei einer Unterschreitung des gewünschten Sauerstoffpartialdrucks über das Magnetventil Sauerstoff ein, bis der gewünschte Sauerstoffpartialdruck wieder erreicht worden ist (Das Prinzip ist auch von anderen Rebreathern her bekannt: z.B.: Inspiration, JJ-Rebreather, Hammerhead, ...).          
      
hCCR:
 
Diese Ausbaustufe beinhaltet beide Funktionsprinzipien (eCCR und mCCR). Man hat die Möglichkeit (auch während des Tauchganges) zwischen beiden Varianten zu wechseln, oder  die eCCR Komponente als eine Art Sicherheitsinstanz zu verwenden. Ein weiterer Vorteil, beide Systeme parallel zu betreiben ist, dass das das Magnetventil nicht so oft Sauerstoff in das System einspeisen muss. Das Orifice ersetzt den metabolisierten Sauerstoff und lässt dadurch weniger Geräusche durch das Magnetventil entstehen und spart darüber hinaus die Kapazität der Batterie.


 
Analog oder Digital ... das ist hier die Frage - der CAN-Bus (CAN = Controller Area Network)
 
Egal, ob nun ein reiner eCCR oder ein hCCR zum Einsatz kommt, in beiden ist die Steuerelektronik (beim rEvo der Shearwater Predator, Petrel oder NERD) vorhanden. Gemein ist beiden Systemen (analog oder digital), dass es vom Predator, Petrel oder NERD eine Verbindung zu den Sauerstoffsensoren (3 Stück) und dem Magnetventil gibt und ein externer Batteriekanister zur Versorgung des Magnetventils vorhanden ist. Von außen ist es bei geschlossenem Gehäuse fast nicht möglich zu unterscheiden, um was für eine Ausbaustufe es sich handelt. Deutlich wird dies bei einem Blick auf das Sauerstoffsensorenboard und die Halterung für ADV, Magnetventil und Orifice.
     
Analog (diese Version wird nicht mehr verkauft):   
 
Bild_05 zeigt die analoge Version des rEvo III hCCR.
In der analogen Version liegt es bei dem Predator, in dem auch die gesamte Steuerelektronik untergebracht ist, alle anfallenden Aufgaben zu erledigen.
 
Dazu gehören:

  - die an den Sauerstoffsensoren anliegende Spannung zu messen
  - die Spannung in Sauerstoffpartialdrücke um zu rechnen
  - diese im Display anzuzeigen
  - bei Bedarf das Sauersoffventil zu öffnen und zu schließen
  - die Batteriespannungen zu überwachen (interne und externe)
  - die Eingaben des Tauchers entgegen zu nehmen und zu verarbeiten
  - die Dekompressionsberechnungen durchzuführen

Alle oben beschriebenen Funktionen hängen an der Funktionstüchtigkeit des Petrels. Fällt dieser unglücklicherweise aus, werden auch alle oben beschriebenen Aufgaben des Petrels nicht mehr erledigt.
Normalerweise muss der Taucher sofort auf das Bailoutsystem wechseln.
Die rEvo Rebreather, die als eCCR oder hCCR ausgeliefert werden bieten noch eine weitere Möglichkeit. Sie sind mit mindestens einen rEvodream ausgestattet oder sogar zwei, wenn dies gewünscht wird. Dieser oder diese funktionieren völlig unabhängig von dem Shearwater Petrel, seinen Sensoren oder der Stromquelle und bilden damit ein völlig autarkes System.
Handelt es sich um einen hCCR, so kann man den Tauchgang ganz entspannt beenden - heißt natürlich den Tauchgang abbrechen und zur Oberfläche zurückkehren. Man hat jetzt einen mCCR Rebreather und kann über die rEvoDreams (Display und HUD) den Sauerstoffpartialdruck kontrollieren.
           
Digital:
    
Die digitale Version wird von rEvo-Hersteller rMS (rEvo Monitoring System) genannt und verwendet als einziger den von Shearwater zur Verfügung gestellten CAN Bus (CAN = Controller Area Network). Hierbei handelt es sich um einen digitales, asynchrones und serielles Bussystem mit Fehlererkennung, wie er in der Automobilindustrie zum Einsatz kommt. Bisher wird unter rMS meistens "nur" die Kalküberwachung verstanden, die sehr genau die Reststandzeit des Atemkalks in Abhängigkeit von Tiefe, Temperatur und Atemfrequenz in Stunden und Minuten angibt (Bild_06 zeigt einen Kalkkanister mit den Temperatursensoren, die sich in jedem der kleinen „Arme“ befinden).
rMS ist aufgebaut wie ein Computernetzwerk, bei dem  der Ausfall einer einzelnen Komponente nicht gleich zum Versagen des ganzen Systems führt.
Der Petrel oder NERD ist nach wie vor zuständig für die Dekompressionsberechnungen, die Anzeige relevanter Daten (z.B. Sauerstoffpartialdruck, Tiefe, ...) und für die Entgegennahme von Eingaben durch den Taucher. Für das Messen der Spannung an den Sauerstoffsensoren und die Umrechnung in Sauerstoffpartialdrücke ist nun ein einzelnes Mikrocontrollerboard zuständig (Bild_07 – Bild_09), das durch die 9V Blockbatterie im Batteriekanister mit Strom versorgt wird. Dieser Mikrocontroller ist auch an den CAN Bus angeschlossen und gibt direkt Sauerstoffpartialdruckwerte weiter und keine Spannungswerte.
Der Petrel oder NERD bekommt also direkt Sauerstoffpartialdruckwerte geliefert mit Fehlererkennung, d.h. auch die CE Geräte haben die Möglichkeit den Tauchcomputer (Petrel oder NERD) durch einen Stecker (z.B. für Reisen) vom Kreislaufgerät zu trennen. Eine fehlerhafte Übertragung durch einen Kontaktfehler im Stecker wird von dem System erkannt und das entsprechende Paket einfach noch einmal angefordert. Auf dem Bild_08 und Bild_09, auf dem man den Mikrocontroller mit seinen drei zu überwachenden Sauerstoffsensoren sieht,  sieht man ein weiteres freies Kabel, das für zukünftige Anwendungen vorgesehen ist (vielleicht ein Kohlendioxyd-Sensor?). Durch ein Softwareupdate, das bequem über Bluetooth eingespielt werden kann, stehen dem System in Richtung Erweiterungen alle Türen offen. Bild_10 zeigt das Magnetvenil, Orifice (im Magnetventil integriert), das ADV und ein Mikroprozessorboard, das in diesem System für das Magnetventil zuständig ist. Auch dieser Controller bezieht seinen Strom aus der handelsüblichen 9V Blockbatterie. Dieser Mikrocontroller bekommt von dem Petrel oder NERD den gewünschten Sauerstoffpartialdruck zugewiesen, den der Taucher eingibt. Ab diesem Zeitpunkt holt sich der Mikrocontroller selbstständig die Sauerstoffpartialwerte vom Mikrocontroller, der für die Sauerstoffsensoren zuständig ist über den CAN Bus und öffnet und schließt bei Bedarf das Sauerstoffventil. Selbst wenn der Predator ausfällt, läuft der Rest des Systems weiter. Der Sauerstoffpartialdruck wird von einem Mikrocontroller zum anderen gesendet und bei Bedarf Sauerstoff eingespeist. Da auch die rMS Version immer mit mindestens einem rEvodream ausgeliefert wird, kann der Sauerstoffpartialdruck im System auch weiterhin von dem Taucher überwacht werden.
 
 
 
Dies ist ein sehr grober Überblick über den Aufbau und die angebotenen Kofigurationsmöglichkeiten des rEvo Rebreathers, um sich ein ungefähres Bild von den vielfältigen Möglichkeiten dieses Kreislaufgeräts machen zu können. Viele Feinheiten und Möglichkeiten sind hier nicht beschrieben oder nur erwähnt worden - für weitere Informationen oder Fragen sollte man sich mit einem rEvo Instructor oder dem Hersteller selbst in Verbindung setzen. In Deutschland ansässige rEvo Instructoren findet man auf dieser Webseite unter "Die rEvo Ausbildung/rEvo Instructoren". Genau Abmaße und Gewichte der rEvo Rebreather findet man unter "Downloads/rEvo Downloads" in der Tabelle "Dimensions_rEvo.pdf".


 
 

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